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IDEAT CONTEMPORARY LIFE Nr. 12 (ABO)

ID-NEWS OUTDOOREinladung

ID-NEWS OUTDOOREinladung zum AusspannenVon Christian TrösterMolteni stellt erstmals eine Outdoorkollektion vor. Sieverbindet das Beste von gestern mit dem Schönsten von heute:Viele Modelle sind Neuauflagen von Klassikern.Sich immer neu zu erfinden, gehört zu den Pflichten eines Möbelherstellers.Molteni&C aus dem oberitalienischen Giussano hat dabeidas Glück, aus der Pflicht eine Kür machen zu können. Das Unternehmenarbeitet mit dem Archiv des legendären Gio Ponti zusammen, legt regelmäßigdessen Möbel neu auf und fügt sie in neue Zusammenhänge ein:Erneuerung und Respekt für die Leistung eines großen Designers in einem.Für die Kollektion 2023 entstand so ein Deckchair, der ursprünglich für dasPassagierschiff Andrea Doria entworfen worden war. Sein Revival zeigt nichtnur ein elegantes Möbelstück, sondern auch, dass gutes Design sogar einenSchiffsuntergang überleben kann. Der Sessel, hergestellt mit aktuellen Technikenund Materialien, bietet ein ebenso modernes wie nostalgisches Bild –seine eigenwilligen, aber immer präzisen Kurven konnten so wohl nur in den1950er-Jahren hervorgebracht werden und dort auch nur von einem Meisterwie Gio Ponti. Ähnliches gilt für sein zweites Modell in der aktuellenOutdoorkollektion, den Sessel D.154.2, entworfen 1957. Er erinnert an denPillbox-Hut von Jackie Kennedy aus derselben Epoche, nur noch etwas geschwungener.Wer sich heute Designer nennt, kann sich vor so einem Entwurfnur verbeugen – oder aber an dessen Aktualisierung mitarbeiten. BeiMolteni ist das die Aufgabe von Kreativdirektor Vincent Van Duysen. DerGio Pontis Deckstuhlwar einst für dasKreuzfahrtschiff AndreaDoria gedacht. Nunerlebt er ein Revival.molteni.it© MOLTENI©46

211/ und 4/ Vieles am aktuellen Auftritt Moltenis trägtdie Handschrift Vincent Van Duysens. Zuletzt entwarfder belgische Architekt und Designer einenebenso leichten wie stimmungsvollen Pavillon aufdem Firmengelände in Giussano. Der ermöglichtnicht nur eine neue Erschließung der Gebäude, sonderndient auch als Showroom für die neue Outdoorkollektion.2/ Zu der gehört, ebenfalls von VincentVan Duysen, der Green Point Chair. Obwohldessen Gestell aus Aluminium besteht, erinnertseine Ästhetik an die Schmiedeeisenkunst frühererGartenmöbel. Dazu trägt das Finish des Metalls bei,das brüniert und lackiert ist. 3/ Die Beistelltischevon Ron Gilad gewinnen ihren Reiz aus der paradoxenVerwendung von Materialien. Die zarten Liniendes Eisens werden bei Bedarf vom Gewicht einesMarmorblocks kontrastiert – er sorgt für Stabilitätund Bodenhaftung. Den Namen Panna Cotta erhieltder kleine Tisch, weil er eine kaum sichtbareWelle auf der Oberseite aufweist – das soll an dasweiche, italienische Dessert erinnern.© MAX ZAMBELLI (2), MOLTENI3447